Garnacha Tintorera
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Passt gut zuWild
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SynonymeAlicanteMoratónNegralTintorera
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Aromen
Brombeere
Gewürznelke
Schokolade
Die Garnacha Tintorera oder kurz Tintorera wird in den internationalen Rebsorten-Büchern unter einem anderen Namen geführt. Dort heißt sie Alicante Henri Bouschet oder kurz Alicante Bouschet. In Spanien ist sie heute bedeutender als im Ursprungsland Frankreich.
Eine Sorte des Mittelmeers
Ihren Ursprung hat die Garnacha Tintorera im südfranzösischen Hérault, genauer gesagt in den Weinbergen der Domaine de la Calmette, die schon im 19. Jahrhundert von der Familie Bouschet bewirtschaftet wurde. Louis Bouschet hatte dort 1822 die Sorte Petit Bouschet gezüchtet, und sein Sohn Henri kreuzte ab 1855 die Petit Bouschet mit Garnacha (Grenache noir). Aus diesen Züchtungen entstanden sieben Varianten, von denen sich zwei durchgesetzt haben, die heute unter einem Namen verwendet werden. Das Besondere dieser Varianten ist, dass nicht nur die Beerenhaut, sondern auch das Fruchtfleisch rot gefärbt ist, weshalb sie lange Zeit vor allem als Färbertrauben eingesetzt wurden. Diese Färbertrauben werden im Französischen als Teinturiers bezeichnet und im Spanischen entsprechend als Tintoreros.
Wichtiger Cuvée-Partner
Mit ihrer Farbe, den guten Erträgen und der Widerstandsfähigkeit im Weinberg ist die Garnacha Tintorera mit der Neubepflanzung vieler Weinberge in Frankreich, Spanien und Portugal nach der Reblauskatastrophe eine wichtige Sorte geworden, deren Bedeutung allerdings abnimmt. Das liegt vor allem daran, dass immer mehr Rebsorten reinsortig ausgebaut werden und sich die Garnacha Tintorera dazu nur in seltenen Fällen eignet. Auch auf die Farbintensität der Weine wird heute deutlich weniger Wert gelegt als noch vor 20 oder 30 Jahren. In Frankreich ist der Anbau von rund 15.000 Hektar in den 1980er Jahren auf rund 5.000 in den 2000er Jahren gefallen. In Spanien lag er in den frühen 2000ern noch bei rund 22.000 Hektar, heute bei weniger als 16.000 vor allem in Castilla-La Mancha und in Galicien. Eine ähnlich fallendende Tendenz kann man im Nachbarland Portugal feststellen, wo die Sorte als Alicante Bouschet vor allem im Alentejo angebaut wird. Doch wenn sich auch die Bestände auf der iberischen Halbinsel verringern, so sind die Qualitäten in den letzten Jahrzehnten immer besser geworden, wie man beispielsweise an dem berühmt gewordenen reinsortigen Pittacum La Prohibición aus Castilla y León feststellen kann.