Was ist spanischer Brandy genau?
Spanien blickt auf die längste Brandy-Tradition in ganz Europa zurück. Heute ist das Land sogar größter Brandy-Produzent der Welt. Hergestellt wird der spanische Brandy zu rund 90% in der andalusischen Region Jerez de la Frontera, wo auch der Sherry seine Wurzeln hat. Dieser spanische Weinbrand wird deshalb unter der geschützten Herkunftsbezeichnung „Brandy de Jerez“ verkauft.
Zu den beliebtesten Brandys zählen folgende Varianten:
- Cardenal Mendoza
- Carlos Primero
- Lepanto
Darüber hinaus ist Brandy ebenfalls bei den Spaniern sehr beliebt: Ungefähr die Hälfte der Produktionsmenge wird im Inland konsumiert. Am liebsten trinken die Einheimischen Brandy pur, zum Kaffee oder in Form von „Carajillo“ - einem Mix aus Brandy und Kaffee.
Wie wird Weinbrand hergestellt?
Einen Weinbrand gewinnt man aus Trauben, die zunächst zu Wein vergoren und anschließend destilliert bzw. gebrannt werden. Nach der Destillation ruht der Alkohol für mehrere Monate bzw. Jahre in Holzfässern. Durch diesen Ausbau erhält die Spirituose nicht nur ihre bräunliche Färbung, sondern der Prozess wirkt sich gleichzeitig auf das Aroma und den Geschmack aus. Je länger der Brandy im Fass reifen durfte, desto dunkler ist er und desto vielschichtiger sind seine Aromen. Der fertige Weinbrand muss einen Mindestalkoholgehalt von 36% vol. besitzen.
Wie wird spanischer Brandy im Gegensatz zu anderen Weinbränden hergestellt?
Bei Brandy de Jerez handelt es sich um eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Außerdem kommt beim spanischen Branntwein ein ganz besonderes Destillationsverfahren zum Einsatz. Dabei werden zwei völlig verschiedene Destillate eingesetzt:
- a) Holandas
- b) Destilados
Während die Holandas einen Alkoholgehalt von 60 - 65% haben und die eigentlichen Träger des Brandy-Aromas sind, verhalten sich die Destilados eher neutral. Sie bestehen zu 84 – 85% aus Alkohol und haben eine geschmacksverfeinernde Wirkung.
Der größte Unterschied zwischen einem spanischen Brandy und allen anderen Weinbränden besteht außerdem darin, dass die Reifung und Lagerung - wie wenn Sie Sherry kaufen – mit Hilfe des sogenannten Solera-Verfahrens durchgeführt wird. Bei diesem System liegen mehrere Reihen alter Sherry-Fässer übereinander, sodass die Destillate regelmäßig miteinander vermischt werden. Aus diesem Grund können Sie spanischen Brandy in drei Qualitätskategorien kaufen – auch bei uns im Online-Shop:
Solera:
- Muss mind. 6 Monate im Fass gereift sein
- Üblich sind 18 Monate
Solera Reserva:
- Die Fassreifung muss mind. 12 Monate dauern
- Drei bis 5 Jahre sind üblich
Solera Gran Reserva:
- Vorgeschrieben sind mind. 36 Monate Fasslagerung
- 8 bis 15 Jahre sind üblich
- Immer mehr Brandys mit einem Alter von 50, 60 und teilweise sogar 70 oder 100 Jahren kommen auf den Markt
Wie trinkt man Brandy am besten?
Typischerweise zeichnet sich spanischer Brandy durch ein fruchtiges Aroma mit weinigem Unterton aus. Aufgrund der Lagerung in Sherry-Fässern erhält er außerdem würzige Beiklänge, häufig gepaart mit einer süßen Note. Manche Weinbrände haben einen nussigen Geschmack. Grundsätzlich eignet sich spanischer Brandy optimal als Digestif nach dem Essen. Gerne wird er aber auch als Aperitif vor einer Mahlzeit bzw. als Begleiter zu Speisen serviert. Nicht zuletzt kommt Brandy oft in Cocktails und Longdrinks zum Einsatz.