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Navarra DOP
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Rebfläche11.700 ha
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Weinmacher113
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Jahresproduktion502.890 hl
Navarra ist eine nordspanische Region und gleichzeitig eine DOP im Binnenland südlich der Pyrenäen. In ihrer langen Weinbauhistorie seit der römischen Zeit erreichten vor allem die Rosados aus Garnacha überregionale Bekanntheit. Seit einigen Jahrzehnten sind jedoch auch Rot- und Weißweine aus internationalen Rebsorten Exportschlager geworden.
Navarra – große Tradition, weites Land
Auch wenn in Navarra bereits in römischer Zeit Weinbau betrieben wurde, erhielt er doch erst im Mittelalter einen enormen Aufschwung. Das Königreich Navarra erstreckte sich seinerzeit nämlich beiderseits der Pyrenäen, im Norden bis nach Bordeaux. Und der Pilgerweg nach Santiago de Compostela führte mitten durch die Region. Die Pilger garantierten eine hohe Nachfrage nach Wein und trugen den Ruhm der Rosados bis in ihre Heimatländer. Roséweine, in vielen anderen Regionen eher unbekannt, waren nachweislich bereits im 15. Jahrhundert von großer Bedeutung. Im Jahr 1512 wurde der Teil südlich der Pyrenäen durch Ferdinand von Aragón annektiert und dadurch spanisch. Den größten Rückschlag erlitt die Region allerdings durch die Reblauskatastrophe Ende des 19. Jahrhunderts, als praktisch der gesamte Rebbestand vernichtet wurde.
Der Neuanfang brachte auch neue Strukturen mit sich. Im Jahr 1911 wurde eine der ersten Genossenschaften Spaniens gegründet. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts brachten große Unternehmen wie Julián Chivite, Inurrieta oder Orvalaiz die Region auf die internationale Landkarte zurück. Nun gab es nicht nur Rosados, sondern auch weiße wie rote Cuvées aus französischen Rebsorten, die geschmacklich zwischen Bordelais und Neuer Welt einzuordnen waren. Gemeinsam mit günstigen Preisen für diese Qualität und positiven Parker-Bewertungen erreichten die Weine der Region einen zunehmend größeren Abnehmerkreis.
Vielfalt im Glas
Dabei kann Navarra mit einer großen Vielfalt punkten, und zwar als Wein erzeugende ebenso wie als touristische Region. Die über 10.000 Hektar Rebfläche reichen vom noch atlantisch beeinflussten Norden über spektakuläre Tafelberg-Landschaften bis zur Grenze zur Rioja. Es herrscht ein kontinentales Klima vor, wobei die Sommerhitze nicht so groß ist wie in weiter südlich gelegenen Regionen. Der Anteil der Roséweine an der Produktion ist zwar auf etwa 30 Prozent zurückgegangen, empfehlenswert sind die geschmeidigen Rosados aus Garnacha jedoch noch immer. Darüber hinaus können gerade aus den etwas kühleren Bereichen cremige Weiße im Stil des südlichen Burgund kommen, die man keinesfalls verpassen sollte.