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Utiel-Requena DOP
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Rebfläche34.619 ha
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Weinmacher97
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Jahresproduktion255.800 hl
Die DOP Utiel-Requena liegt im Hinterland von Valencia mit nur noch geringen Einflüssen des Mittelmeerklimas. Ihre Spezialität sind Weine aus der einheimischen roten Rebsorte Bobal, die auf über 80 % der Anbaufläche steht. Besonders Weine aus sehr alten Reben können dabei kraftvoll und strukturiert ausfallen.
Utiel und Requena
Utiel und Requena sind kleine Städte, etwa 70 km westlich von Valencia gelegen. Da sich zwischen ihnen und dem Mittelmeer bereits eine Bergkette befindet, ist die Region, klimatisch gesehen, überwiegend kontinental geprägt. Mit der Entfernung vom Meer und mit zunehmender Höhe werden die Temperaturunterschiede sowohl zwischen Sommer und Winter als auch zwischen Tag und Nacht größer. Der Sommer ist heiß und trocken, aber in 1.000 Metern Höhe (hier befinden sich die höchstgelegenen Anpflanzungen) kann es nachts sehr frisch werden. Im Winter gibt es regelmäßigen Frost.
Nachgewiesen ist, dass die Keltiberer bereits im 7. Jahrhundert v. Chr. in dieser Gegend Weinbau betrieben haben. Die Römer führten offensichtlich neue Weinbautechniken ein, und die Mauren duldeten während ihrer Herrschaft die Erzeugung von Wein. Im 19. Jahrhundert blühten Weinbau und Handel in Utiel-Requena, bedingt durch die Fertigstellung einer Bahnlinie nach Valencia und den Ausbau des dortigen Hafens. Wichtig war der Export vor allem während der Reblausplage in Frankreich. Zwar kam die Reblaus später auch nach Spanien, aber die Rebsorte Bobal zeigte sich zumindest anfangs widerstandsfähig. Das gab den Winzern die Chance, ihre Felder sukzessive mit amerikanischen Unterlagsreben zu bestocken, ohne dass die Produktion komplett zum Erliegen kam.
Bobal als Alleinstellungsmerkmal
Die Bobal-Rebe wird in Utiel-Requena bereits seit langer Zeit angebaut, war aber nie für qualitativ hochwertige Weine bekannt. Vielmehr diente sie wegen ihrer dunklen Farbe sowie ihrer hohen und sicheren Produktion als Farbverstärker für blassere Weine vor allem in weiter nördlich gelegenen Gebieten. Zwar ging in den vergangenen Jahren die mit Bobal bestockte Rebfläche zurück – im Jahr 2018 waren es noch 58.805 ha –, aber damit liegt die Rebsorte noch immer an zweiter Stelle aller roten Rebsorten in Spanien. Nur langsam beginnt sich in der DOP Utiel-Requena das Bewusstsein zu entwickeln, dass man hier einen besonderen Schatz besitzt, den andere Regionen nicht haben. Wegen der zwischenzeitlich zurückgegangenen Nachfrage nach Bobal haben sich nämlich uralte Reben erhalten.
In vier Vino de Pago-Bereichen gibt es mittlerweile Bestimmungen für einen Bobal Clàsico, der nur aus über 50-jährigen Reben erzeugt werden darf. Darüber hinaus sehen die Regeln einen geringeren Hektarertrag und das Verbot der künstlichen Bewässerung vor. Auf diese Weise entstehen kraftvolle, zugleich aber subtile Weine, die derzeit noch ein wenig unterhalb des Radars laufen. Größere Erfolge können die Winzer von Utiel-Requena mit ihren Rosés verbuchen, ebenfalls vornehmlich aus Bobal gekeltert. Für den Bioanbau bestehen durch das weitgehende Fehlen klimabedingter Rebkrankheiten günstige Bedingungen.