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Toro DOP

  • Rebfläche
    5.607 ha
  • Weinmacher
    54
  • Jahresproduktion
    121.480 hl

Toro ist eine zentralspanische DOP, die westlich von Ribera del Duero und Rueda liegt. Trotz einer bis in die vorrömische Zeit reichenden Historie erlangten die Weine von Toro nie den Ruf, den sie heute besitzen. Dank der besonders farbstarken Variante Tinta de Toro des Tempranillo und finanzkräftiger Investoren wurde aber das Wunder am Duero möglich.

Toro – extrem kontinental

Toro, die alte Kleinstadt an einer Flussbiegung des Duero, gab der Weinbauregion ihren Namen. In römischer Zeit als Albucella bekannt, wurde sie später nach dem Stierzeichen der Keltiberer umbenannt. König Alfonso IX. von Léon und Galicien warb Anfang des 13. Jahrhunderts bei kirchlichen Orden um die Ansiedlung, wobei er hoffte, dass diese Wein anbauen würden. Seine Hoffnung trog nicht, und so erarbeitete sich die Region eine solide Reputation für starke Rotweine, die später sogar nach Amerika exportiert wurden. Die Reblausplage betraf Toro nur am Rande, weil die Laus auf den sandigen Böden nicht lebensfähig war. Trotzdem erhielten die neuen Rebstöcke reblausresistente Unterlagsreben. Bis heute gibt es aber auch noch wurzelechte Reben.

Klimatisch sind die Bedingungen in Toro hart. Gelegen auf einer Höhe zwischen 620 und 750 m, sind die Temperaturschwankungen sowohl zwischen Tag und Nacht als auch zwischen Sommer und Winter extrem. Regen fällt nur wenig, Trockenheit und Dürre sind ständige Begleiter der Vegetation. Diese Bedingungen führen dazu, dass sich in den Weintrauben wenig Wasser befindet. Rotweine aus Toro sind deshalb durchweg konzentriert, haben viel Farbe und sind tannin- und alkoholstark. Bereits in den 1960er Jahren, so berichtet der Winzer Manuel Fariña, seien oft trockene Weine mit 17 Vol.-% und mehr abgefüllt worden. Um Kraft musste man sich also nicht bemühen, wohl aber um Verfeinerung der Weine.

Der Lockruf des schwarzen Goldes

Tinta de Toro heißt die lokale Variante des Tempranillo, die solche Weine zustande bringt. Oftmals wird die Rebsorte sogar als Urform des Tempranillo bezeichnet. 70 % der Rebfläche nimmt sie ein, ist aber für praktisch alle bekannten Weine der Region verantwortlich. Nachdem Ribera del Duero als Weinbauregion in den 1990er Jahren einen großen Aufschwung erlebt hatte und Land dort zunehmend teurer geworden war, schauten sich Investoren nach Rebflächen in benachbarten Gebieten um. Die schiere Kraft, welche die Weine aus Toro natürlicherweise besaßen, überzeugte innerhalb kurzer Zeit einige der gefragtesten Weingüter, hier Niederlassungen zu gründen. Dabei handelte es sich nicht nur um spanische Häuser wie Vega Sicilia, Pesquera oder Mauro, die Land in der Region kauften. Auch Interessenten aus Bordeaux begaben sich in das neue Wunderland.

So beteiligte sich etwa der weltbekannte Önologe Michel Rolland an dem Joint Venture Campo Eliseo. Der Konzern LVMH Moët Hennessy übernahm das Weingut Numanthia. Und schließlich produziert auch Bernard Magrez seit 2003 einen schwarzen Wein namens Paciencia. Durch die Investoren kam nicht nur frisches Kapital in die Region, sondern auch Know-how. Wenn die Rotweine aus Toro heute neben ihrer dunklen Farbe auch Finesse und Tiefe besitzen, dann ist das sicher die Folge eines professionelleren Ansatzes im Weinbau. Einige Weingüter produzieren nicht nur dichte Lagerweine, sondern auch frische und saftige Exemplare wie im Beaujolais mit Hilfe der Maceración carbonica. Auf diese Weise kann Toro mittlerweile nicht nur eine verwöhnte, sondern auch eine breitere Käuferschicht bedienen.

Alle Toro DOP-Weine

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