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Más que Vinos
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Anbaugebiet
Sie gehören zu den schönsten Erfolgsgeschichten des jüngeren Weinbaus in der Meseta, die Bodegas Más Que Vinos, auf Deutsch Mehr als Wein. 1999 wurden sie von drei Weinfreunden gegründet, die vor allem auf die typischen Sorten der kastilischen Hochebene setzten und im Laufe der Zeit ihr Weingut auf organisch-biologischen Anbau umstellten. Vor allem die Weine unter dem Label Ercavio sind ausgesprochen beliebt.
Drei befreundete Weinmacher, ein Projekt
Im Jahr 1998 trafen sich die Önologinnen Margarita Madrigal und Alexandra Schmedes und der Weinmacher Gonzalo Rodríguez bei einer Veranstaltung in der Rioja. Sie kamen ins Gespräch, das Gespräch wurde intensiv und die drei merkten schnell, dass sie sich nicht nur gut verstanden, sondern dass auch die Möglichkeit bestand, gemeinsam Ziele zu verfolgen. Also bildeten sie zunächst ein önologisches Beratungsteam. Eigentlich aber schwebte ihnen etwas anderes vor, als Flying Winemakers zu sein, nämlich mehr Sesshaftigkeit und vor allem, eigene Weine unter eigenem Namen anbieten zu können. Schon 1999 bot sich ihnen die Möglichkeit, in den Betrieb einzusteigen, der seit 1851 der Familie von Gonzalo Rodríguez gehörte. Das Weingut liegt in Dosbarrios, einem kleinen Ort in der Mesa de Ocaña, einem Teil der kastilischen Hochebene, unweit von Toledo gelegen. Dort bot sich ihnen fast alles, wonach sie suchten: Weinberge mit alten, teils sehr alten Reben, autochthone Sorten, Gebäude und Vinifikationsmöglichkeiten. Nur Renommee besaß die Region nicht. Das musste erst erworben werden.
Extremweinbau auf 750 Metern Höhe
Weinbau auf 750 Höhenmetern kann ich manchen Regionen schon Cool-Climate-Weinbau sein, nicht aber auf der Hochebene der Meseta. Dort wird es vom Frühjahr bis in den Herbst glühend heiß, und im Winter ist es eisig kalt. Starke Winde können über die Meseta fegen und es den Reben zusätzlich zur Trockenheit besonders schwer machen. Das Klima dort ist extrem kontinental, doch Weinreben sind Kämpfer, die unter solchen Bedingungen oft einen besonders guten Saft hervorbringen. Ein großer Vorteil sind alte Rebstöcke, die ihre Wurzeln tief in den lehmigen und kalkigen Boden getrieben haben und daher auch in trockenen Zeiten an Wasser gelangen. Die drei befreundeten Weinmacher von Más Que Vinos verfügen über Weinberge mit bis zu 80 Jahren alten Cencibel- und Airén-Reben. Diese Sorten bewirtschaften sie, ebenso wie Garnacha und die lokale Rebsorte Malvar, schon lange organisch-biologisch zertifiziert.
Neue Kelter und alter Keller, Edelstahl und Amphoren
Mit dem großen Erfolg ihrer Weine kam im Jahr 2007 auch der neue Keller in Cabañes de Yepes. In den schmucklosen Zweckbau ist moderne Technik eingezogen. Doch die Weine von Más que Vinos waren noch nie von Technik geprägt. Sie sind eine Mischung aus Tradition und Moderne, die unter anderem auf uralte Verfahren zurückgreift, sodass zum Beispiel der La Plazuela in Amphoren vergoren wird, bevor er eine Zeitlang in Barriques lagert, um dann noch einmal in Tinajas, die spanischen Kelleramphoren, umgefüllt zu werden. Das Ergebnis ist ein Wein, der es bei Robert Parker kontinuierlich auf 93 bis 95 Punkte bringt – eine Höhe, die noch vor wenigen Jahren für Weine aus dieser Region kaum denkbar erschien.