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Sierra Norte

In einem Dorf, in dem 1914 nur Getreide angebaut wurde, kamen zwei Freunde auf die Idee, die Rebsorte Bobal anzupflanzen. Drei Generationen später wurde daraus ein Weingut mit verschiedenen Ablegern, die Bobal zu einer echten Marke machten und inzwischen ihre großen Flächen komplett biologisch bewirtschaften. 

Erst Weizen, dann Wein

Es war das Jahr 1914, als sich die beiden Bauern und Freunde Miguel und Lorenzo dazu entschlossen, in ihrem Heimatort Camporrobles eine Fläche von 0,8 Hektar mit Wein zu bepflanzen. Der Ort liegt rund 70 Kilometer landeinwärts von Valencia. Die typische Rebsorte der Region ist der rote Bobal, und so war es Bobal, den sie pflanzten. Ihre Nachbarn verstanden den Sinn und Zweck nicht, aber die beiden Bauern bewiesen Weitsicht. 1932 wurde aus der Region das Anbaugebiet D.O. Utiel-Requena, das heute über 40.000 Hektar Weinlagen verfügt – was einem Drittel der gesamten Weinbaufläche Deutschlands entspricht. 1954 übernahmen die Söhne der beiden, Manuel und Heraclio, die kleine Fläche, vergrößerten sie auf 5,5 Hektar und pflanzten Tempranillo neben den Bobal. Bis in die 1980er Jahre hinein erweiterten sie ständig Fläche wie auch Rebsorten. Den Ertrag verkauften sie per Fass an Großkunden. In Heraclio reifte in jener Zeit die Idee, sich mit ökologischem Anbau zu beschäftigen; denn der Einsatz von Spritzmitteln gefiel ihm nicht. Ab dem Jahr 1985 wurde die gesamte Produktion auf organisch-biologischen Anbau umgestellt, was damals revolutionär war. Erst die dritte Generation, und zwar Manuel und Lorenzo, machten schließlich ab 1994 die Schritte, um eigene Weine aus ihren Trauben zu erzeugen. Mittlerweile waren die Rebsorten um Macabeo, Syrah, Merlot, Cabernet, Chardonnay und weitere Sorten erweitert worden, und 1999 folgte der Schritt, in Camporrobles eine moderne Kellerei zu eröffnen. Seit dem ersten Tag waren die Weinberge ökologisch zertifiziert.

Vom Ananto über Pasión in neue Anbaugebiete

Die ersten Weine, die die beiden 2000 erzeugten, hatten den Namen Ananto. Es waren einfache, frische Weine aus den Weinbergen um Camporrobles, die auf bis zu 920 Metern Höhe liegen und durch das besondere Mikroklima über viel Frucht und eine feine Säure verfügen. Die nächste Reihe namens Fuenteseca wurde ein großer Erfolg. Entgegen den üblichen Gepflogenheiten wurden diese Rotweine nicht im Holz, sondern im Edelstahl ausgebaut und lieferten die ganze Frucht und Frische direkt ins Glas. Mit dem 2010 eingeführten Pasión de Bobal lancierten die Bodegas Sierra Norte einen Kultwein. Es war der erste reinsortige Bobal des Weinguts, erzeugt von alten Reben. 

Was im Zuge dessen folgte, war eine Erweiterung der Weinberge Richtung Valencia, dann Richtung Albacete und Jumilla. Das von Manuel Olmo Férriz geführte Weingut verfügt heute über 340 Hektar Weinberge, die komplett organisch-biologisch bewirtschaftet werden. Damit haben die Bodegas einen Standard gesetzt, den nur wenige andere Weingüter von dieser Größe erreicht haben. 

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