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Barbadillo
Gegründet 1821, gehören die Bodegas Barbadillo zu den zehn größten und ältesten Familienunternehmen Spaniens. Grundlage des Erfolges sind bis heute vor allem die von ihnen so benannten Manzanillas sowie Sherrys und Brandys aus Jerez. Zu den Bodegas gehören zudem die Weingüter Vega Real in Ribera del Duero sowie Pirineos in der Region Somontano am Rande der Pyrenäen.
Manzanilla, der trockene und salzige Sherry
Wenn man vom Anbaugebiet Jerez-Xérèz-Sherry spricht, dann meint man damit das goldene Dreieck mit den Bezugspunkten Jerez de la Frontera, El Puerto de Santa Maria und Sanlúcar de Barrameda. Die letztgenannte Stadt ist die Heimat der Familie Barbadillo, die sich dort im Jahr 1821 niedergelassen hat, um kurze Zeit später den ersten Manzanilla de Sanlúcar de Barrameda zu vinifizieren. Manzanilla sticht unter den Weinen, die gemeinhin als Sherry bezeichnet werden, besonders hervor. Der im Fino-Stil ausgebaute Wein ist sehr hell, sehr trocken und schmeckt neben seiner Würze und Kreidigkeit immer auch nach Salz, ganz so, als habe das nahe Meer seine Spuren auf den Trauben und in den Reiferäumen der Bodegas hinterlassen. Gleich mit ihrem ersten Manzanilla, abgefüllt im Jahr 1827, sind die Barbadillos bekannt geworden. Ja mehr noch: Sie waren es, die diesem Sherry-Stil den Namen gegeben haben.
Spezialisten der Solera
Typisch für die Produktion von Sherry bzw. Manzanilla ist die Reifung in einer Andana. Eine Andana besteht immer aus mehreren Reihen von Fässern, die übereinander liegen und miteinander verbunden sind. Die oberen Reihen werden Criadera genannt, die untere Reihe heißt Solera, und nach der ist auch das System benannt, bei dem nach Bedarf aus der Solera Wein entnommen wird und neuer Wein in die oberste Criadera nachgefüllt wird. In den historischen Kellern von Barbadillo steht eine mehr als 100 Jahre alte Solera, aus der immer mal wieder kleinste Mengen entnommen werden. Die entnommenen Weine sind das Resultat einer jahrzehntelangen Reifung. Während dieser rare Manzanilla, der nie in den regulären Handel kommt, die Spitze der Produktion bildet, liegt das Hauptaugenmerk der Weinmacherin Montserrat Molina auf der Produktion des Manzanilla Solear. Dieser Sherry, der schon in der legendären TOP-100-Liste des Wine Spectator zu finden war, gehört zu den Manzanillas mit einer sehr langen Solera-Reife. Ganz im Gegensatz dazu bietet der Manzanilla en Rama pures frisches Trinkvergnügen. Dieser Stil ist erst seit ein paar Jahren wieder populär. Es ist ein Manzanilla, der nur kurz reift und samt Hefe (en rama) abgefüllt wird. Dies sind nur zwei Beispiele aus einer ganzen Reihe von bekannten und hoch bewerteten Weinen der Bodegas Barbadillo, die heute einen perfekten Spagat zwischen der traditionellen Alterung in ihren fast 200 Jahre alten Kellern und der Anwendung modernster Hilfsmittel und Analysemethoden zur Qualitätssicherung schaffen.
Von Sanlúcar nach Somontano und Ribera del Duero
Mit der herausragenden und über mehr als anderthalb Jahrhunderte erworbenen Weinkompetenz hat die Familie Barbadillo sich im Jahr 1993 dazu entschieden, in Somontano ein neues Weingut zu gründen. Pirineos, so der Name, ist aus der Zusammenarbeit mit der regionalen Kooperative von Somontano de Sobrarbe entstanden, die 24 % am Unternehmen hält. Dadurch verfügt Pirineos heute über ein Weingut mit mehr als 3.000 Barrique-Fässern und über weit verzweigte Weinlagen an der südlichen Flanke der Pyrenäen, in denen teilweise noch wurzelechte und über 100 Jahre alte Reben stehen. Neben dem Engagement in Somontano ist mit Vega Real im Jahr 1997 ein zusätzliches Projekt in Ribera del Duero gegründet worden. Auf rund elf Hektar entstehen dort Weine aus Tinta del País, Cabernet und Merlot.