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Heiß, heißer, Murcia!

„Die Füße im Wasser, das Gesicht in der Sonne und die Nase im Wind“ – Idealbedingungen für Monastrell, die populäre Rebsorte aus Murcia.

Veröffentlicht am 28. Mai 2020

Der Name Murcia bezeichnet die im Jahre 825 unter Abd ar-Rahman II. als Mursiya gegründete heutige Universitäts- stadt. Und der Name steht zugleich für die sie umgebende Region im Südosten Spaniens. Sie ist Teil der sogenannten Levante und mit rund 300 Sonnentagen pro Jahr eine der trockensten und heißesten Regionen Europas. Auf den Hochebenen der autonomen Region wird in den historischen Weinbaugebieten Jumilla, Yecla und Bullas auf rund 47.000 Hektar Wein erzeugt. Und die Weine gehören zu den attraktivsten Spaniens, nicht zuletzt deshalb, weil der Monastrell sich hier so charaktervoll präsentiert wie sonst kaum irgendwo.

Kennen Sie die Weine der Levante?

Als Levante wird in Spanien ein Gebiet bezeichnet, das den gesamten östlichen Küstenstreifen unterhalb Kataloniens umfasst, also die Regionen Valencia und Murcia. Levante bedeutet so viel wie Morgenland und bezieht sich auf den Sonnenaufgang im Osten. Dort, in der unmittelbaren Nähe des Mittelmeeres, das auch Levantisches Meer genannt wird, liegen die Weinbaugebiete Alicante, Utiel-Requena und Valencia in der Region Valencia sowie Bullas, Yecla und Jumilla in Murcia, wo vor allem Rotwein erzeugt wird. Man findet dort die typischen Rebsorten Spaniens wie Tempranillo oder Garnacha. Auch internationale Sorten wie Merlot, Cabernet Sauvignon oder Syrah sind vorhanden. Eine Rebsorte jedoch sticht heraus, ja dominiert sogar in Murcia: Es ist der Monastrell.

Monastrell, die Sorte Murcias und der Levante

Der Monastrell wurde bereits im 14. Jahrhundert erwähnt. Wahrscheinlich stammt der Name von Monasterium, also Kloster, und dies deutet darauf hin, dass die Sorte von Mönchen kultiviert wurde. In Katalonien hieß die Sorte lange Zeit wie eine katalanische Hafenstadt, und zwar Murviedro, woraus sich die französische Bezeichnung Mourvèdre entwickelt hat. Und in Katalonien gibt es noch einen weiteren Namen für den Monastrell, nämlich Matarò.

Die Landschaft rund um die Bodega Juan Gil präsentiert sich eindrucksvoll

Ein ganz besonderer Schatz: uralte Rebstöcke der Familie Juan Gil

Ramón Castano Junior zeigt uns seine Rebstöcke, die trotz Trockenheit überleben

Winzer, die mit der Sorte schon sehr lange arbeiten, sagen, am besten sei für sie, wenn sie „die Füße im Wasser, das Gesicht in der Sonne und die Nase im Wind" hat. Daher wird sie vor allem in Küstennähe mit deutlichem Einfluss des Mittelmeers angebaut. Die Reben haben sich den Kalk-Lehmböden und der vorherrschenden Hitze perfekt angepasst, brauchen (fast) kein Wasser, um zu überleben. Dies führt unter anderem zu kleinen Produktionsmengen, was der Qualität der Weine sehr entgegenkommt. Die dickschalige Sorte wurde lange Zeit zusammen mit einer weiteren Sorte der Levante cuvertiert, und zwar mit Bobal. Doch mittlerweile schätzt man dort wie auch international den spezifischen Charakter beider Sorten, vor allem aber den Brombeerduft und die Tanninstärke des Monastrell.

Über die „ruta del vino“ nach Bullas …

Über die ruta del vino, die Weinstraße, ist Murcias Weinbau untereinander verbunden und lässt sich so auch hervorragend kennenlernen. Von der Gebietshauptstadt Murcia aus geht es ins 50 Kilometer entfernte, von den Römern auf einer Hochebene gegründete, Bullas. Der Ort Bullas, am Fluss Mula gelegen, ist die mit Abstand kleinste D.O.P. Sie umfasst von den 47.000 Hektar Murcias etwa 2.500. In Bullas werden neben Trauben auch Mandeln, Pfirsiche und Oliven angebaut. Im Ort selbst finden sich rund 200 historische Weinkeller, von denen man viele besichtigen kann. In Bullas sollte man unbedingt die „Torrijas“ des Ortes probieren: in Sirup getauchte Mandelkekse. Neben Weinwanderwegen gibt es auch andere Wege, die den ökologischen Landbau betreffen. Was den Wein angeht, so sind die Weinberge zu 90 % mit Murcias Paraderebsorte Monastrell bestockt. Während der Großteil der Monastell-Weine aus den Weinbaugebieten Yecla und Jumilla kommt, wird die Rebsorte erst seit einigen Jahren in Bullas verstärkt angebaut. Die Bewirtschaftung der sehr hoch liegenden Weinberge führt durch modernisierte Kellertechnik zu eher kühlen und ausgeglichenen Monastrellweinen.

… und weiter nach Jumilla …

Auch in Jumilla, der mit 41.000 Hektar größten Appellation, nehmen die roten Sorten über 90 % ein. In Jumilla kann man den Weinbau über 5.000 Jahre zurückverfolgen. Einige Ausgrabungen sind zu besichtigen, ferner die attraktive historische Altstadt, Museen und einige der teils noch maurisch angelegten Gärten. Von den drei D.O.P.‘s dürfte Jumilla heute die bekannteste sein. Wo früher fast ausschließlich unspektakuläre Fassweine entstanden, finden sich heute kraftvolle und elegante Weine, die regelmäßig von internationalen Kritikern hoch bewertet werden. Neben Monastrell gibt es auch exzellenten reinsortigen Petit Verdot, Tintorera, Garnacha oder Tempranillo.

Alte Rebstöcke erkennt man direkt an den geschwungenen Verästungen

Hier sieht man, wie gut sich die Rebstöcke an die trockenen Böden angepasst haben

Im Frühjahr zeigt sich die Gegend von ihrer bunten Seite

Vor allem wenn man diese Weine von so herausragenden Weingütern wie dem von Juan Gil oder von der Casa Castillo bezieht, wird man begeistert sein. Die Bodega von Juan Gil hütet einen ganz besonderen Schatz in ihren Weinbergen: Sie besitzt uralte Rebstöcke des Monastrell, die zum Glück im späten 19. Jahrhundert von den Rebläusen verschont wurden und in den bis zu 850 Meter hoch gelegenen Weinbergen liegen. Folglich mussten hier auch keine reblausresistenten amerikanischen Unterlagsreben gepflanzt werden, sondern die Rebstöcke blieben wurzelecht erhalten. Besonders französische Weinhändler, in deren Heimatland viele Weinberge zerstört worden waren, kauften in dieser Zeit Fassware aus Jumilla – eine ökonomische Blütezeit. Heute werden die Weine dieser Rebstöcke zu einzigartigen Qualitätsweinen verarbeitet, die über die Grenzen hinweg große Anerkennung erhalten.

… und Yecla

Was Juan Gil und Casa Castillo für Jumilla sind, ist Rámon Castaño Santa für Yecla. Die D.O.P. Yecla besteht nur aus einer einzigen Gemeinde an der Westgrenze von Jumilla. Die von Kalk und Ton geprägten Weinberge liegen auf 400 bis 800 Metern Höhe und umfassen rund 11.100 Hektar. Die Bodegas Castaño haben den dortigen Weinbau ab den 1950er Jahren fast im Alleingang bekannt gemacht und für eine enorme Aufwertung des Monastrell gesorgt. Heute besitzen sie rund 10 % der 4.600 Hektar und stellen in weiten Teilen auf ökologischen Anbau um. Neben Castaño gilt es, rund 30 weitere Betriebe zu entdecken, ferner kann man das Weinlesefest im September und die Jornadas de Vino y Cuchara besuchen, wo die ersten Monastrells der neuen Saison vorgestellt werden.

Unser Fazit

Murcia gehört sicher zu den noch eher unbekannten Regionen der großen Iberischen Halbinsel. Doch zu entdecken gibt es jede Menge. Wohl am einfachsten ist es dabei, sich der Region über ihre Weine anzunähern. Diese sind in den letzten drei Jahrzehnten immer besser geworden und können längst mit ihren erfolgreichen Mitstreitern aus dem Duero-Tal oder der Rioja mithalten. Die beeindruckenden Terroirs, die durch die vielen Mikro-Klimata vor Ort entstehen, bilden die Grundlage der großen Vielfalt der Weine vor Ort. Die dort führenden Winzer kennen wir seit der Anfangszeit von VINOS; denn ihre Weine waren damals noch völlig unbekannt, und VINOS gehörte zu den Ersten, die auf Empfehlung unserer Experten vor Ort auf Monastrell aus Jumilla und Yecla gesetzt haben.

Auf vinos.de bieten wir eine große Auswahl an hochwertigen Monastrell-Weinen der Region Murcia an. So können Sie sich jederzeit den kräftigen Geschmack des Südens in Ihr Glas holen und wenn Sie dabei Ihre Augen schließen, dann versprechen wir Ihnen, können Sie sogar die spanische Sonne auf der Haut spüren!