Winzer, die mit der Sorte schon sehr lange arbeiten, sagen, am besten sei für sie, wenn sie „die Füße im Wasser, das Gesicht in der Sonne und die Nase im Wind" hat. Daher wird sie vor allem in Küstennähe mit deutlichem Einfluss des Mittelmeers angebaut. Die Reben haben sich den Kalk-Lehmböden und der vorherrschenden Hitze perfekt angepasst, brauchen (fast) kein Wasser, um zu überleben. Dies führt unter anderem zu kleinen Produktionsmengen, was der Qualität der Weine sehr entgegenkommt. Die dickschalige Sorte wurde lange Zeit zusammen mit einer weiteren Sorte der Levante cuvertiert, und zwar mit Bobal. Doch mittlerweile schätzt man dort wie auch international den spezifischen Charakter beider Sorten, vor allem aber den Brombeerduft und die Tanninstärke des Monastrell.
Über die „ruta del vino“ nach Bullas …
Über die ruta del vino, die Weinstraße, ist Murcias Weinbau untereinander verbunden und lässt sich so auch hervorragend kennenlernen. Von der Gebietshauptstadt Murcia aus geht es ins 50 Kilometer entfernte, von den Römern auf einer Hochebene gegründete, Bullas. Der Ort Bullas, am Fluss Mula gelegen, ist die mit Abstand kleinste D.O.P. Sie umfasst von den 47.000 Hektar Murcias etwa 2.500. In Bullas werden neben Trauben auch Mandeln, Pfirsiche und Oliven angebaut. Im Ort selbst finden sich rund 200 historische Weinkeller, von denen man viele besichtigen kann. In Bullas sollte man unbedingt die „Torrijas“ des Ortes probieren: in Sirup getauchte Mandelkekse. Neben Weinwanderwegen gibt es auch andere Wege, die den ökologischen Landbau betreffen. Was den Wein angeht, so sind die Weinberge zu 90 % mit Murcias Paraderebsorte Monastrell bestockt. Während der Großteil der Monastell-Weine aus den Weinbaugebieten Yecla und Jumilla kommt, wird die Rebsorte erst seit einigen Jahren in Bullas verstärkt angebaut. Die Bewirtschaftung der sehr hoch liegenden Weinberge führt durch modernisierte Kellertechnik zu eher kühlen und ausgeglichenen Monastrellweinen.
… und weiter nach Jumilla …
Auch in Jumilla, der mit 41.000 Hektar größten Appellation, nehmen die roten Sorten über 90 % ein. In Jumilla kann man den Weinbau über 5.000 Jahre zurückverfolgen. Einige Ausgrabungen sind zu besichtigen, ferner die attraktive historische Altstadt, Museen und einige der teils noch maurisch angelegten Gärten. Von den drei D.O.P.‘s dürfte Jumilla heute die bekannteste sein. Wo früher fast ausschließlich unspektakuläre Fassweine entstanden, finden sich heute kraftvolle und elegante Weine, die regelmäßig von internationalen Kritikern hoch bewertet werden. Neben Monastrell gibt es auch exzellenten reinsortigen Petit Verdot, Tintorera, Garnacha oder Tempranillo.