Traditionell beginnt die europäische Weinlese in keinem geringeren Land als Spanien. So natürlich auch in diesem Jahr. Und zwar in der DO Montilla-Moriles in Andalusien. Dort haben die Winzer bereits in der dritten Juli-Woche die ersten weißen Trauben wie Sauvignon Blanc oder Chardonnay geerntet. Warum denn so früh? Je nach Rebsorte und Lage sind die Lese-Zeitpunkte in Spanien höchst unterschiedlich.
Genau deswegen kann sich die Ernte nicht nur wochen-, sondern tatsächlich monatelang hinziehen. Denn für jede Rebsorte ist der perfekte Lesezeitpunkt entscheidend. Erntet der Winzer zu früh, kann es sein, dass die Trauben noch nicht voll ausgereift sind. Das Ergebnis ist dann ein saurer Wein mit sehr vielen bitteren und grünen Noten. Findet die Lese zu spät statt, ist der Zuckergehalt zu hoch und die Säure zu niedrig. Diese Weine haben dann zum einen enorm viel Alkohol und schmecken zum anderen sehr marmeladig und nicht ausgewogen. Der Lesezeitpunkt ist für einen ausbalancierten Wein also wesentlich.