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Der Weinjahrgang 2020 – in jeder Hinsicht einzigartig

Mit Spannung erwarten wir den neuen Jahrgang mit frischen Weinen. Für die Winzer war 2020 ein Jahr mit Höhen und Tiefen. Aber – so viel können wir schon verraten – mit einem guten Ende.

Veröffentlicht am 11. April 2021

Es ist jedes Jahr wieder einer der schönsten und spannendsten Momente, wenn die ersten Flaschen des neuen Jahrgangs eintreffen. Was bieten sie? Was macht den Jahrgang aus? Für so manchen Winzer und so manche Winzerin dürfte 2020 als das herausforderndste und spannendste Jahr ihrer Karriere in die Geschichte eingehen. Doch das Beste ist: Die meisten unserer Freunde ziehen ein mehr als positives Fazit.

Ein frühes Jahr

Für uns alle hat 2020 besondere Herausforderungen bereitgehalten. In Spanien waren sie besonders hoch. Der Lockdown, den die Regierung im Frühjahr einleiten musste, war noch viel strikter als bei uns und hat auch länger gedauert. Die Winzerinnen und Winzer durften natürlich trotzdem in ihre Weinberge. Allerdings blieben sie weitgehend allein, da Helfer aus anderen Ländern nicht einreisen durften. Und so mussten die kleinen Stammmannschaften in den Weingütern die ganze Arbeit weitgehend allein bewältigen. »Alles ist sehr kompliziert«, sagt Guillermo de Aranzabal, Präsident von La Rioja Alta. »Wir haben so wenig Leute von außerhalb Riojas eingestellt wie möglich. Der Frühling und der Frühsommer waren wärmer und feuchter als gewöhnlich und es wurde schon so früh warm, dass der Austrieb je nach Region zwei bis drei Wochen früher begann. Und so haben viele Gebiete, vor allem Katalonien, aber auch die Rioja, unter Pilzdruck gelitten. Der Mehltau hielt Einzug in die Weinberge und musste mit viel Arbeit bekämpft werden. Gerade die wackeren biologisch arbeitenden Winzer hatten alle Hände voll zu tun. Allein in der Rioja sind 200 Liter mehr Regen als sonst im Frühjahr gefallen – das hat natürlich Auswirkungen; denn wie alles hat auch der Regen etwas Gutes, da die Böden genügend Wasser speichern konnten und im Sommer genügend Feuchtigkeit zur Verfügung hatten.

Unsere Partner sind sehr zufrieden mit dem Jahrgang

Umso glücklicher sind unsere Partner-Winzer, dass wir mehr nachgefragt haben, als die Jahre zuvor; denn Deutschland hat 2020 viel spanischen Wein genossen.

So wie José Moro, Präsident der Bodegas Emilio Moro, die sowohl in Ribera del Duero als auch in Bierzo Wein erzeugen: »Insgesamt sieht es gut aus. Es war ein regenreicher Frühling, sodass wir eine hervorragende Ernte in Bezug auf die Menge erwartet haben, die hohen Temperaturen im Sommer haben das dann etwas gebremst.« Aber die Traubenqualität ist bei annähernd gleicher Erntemenge wie 2019 sehr gut.

»Wir haben aromatische, blumige Albariños, mit Apfel- und weißen Birnennoten anstelle von grünen Früchten gelesen«, berichtet Julio Sáenz vom Weingut Lagar de Cervera. »Die Weine zeigen bereits Finesse, also gibt es eigentlich nicht mehr viel zu tun«, betonte er im Winter, als die Weine weitgehend fertig gegoren waren.

Sehr zufrieden mit dem Ergebnis ist auch David Tofterup, dessen Weinberge unter anderem in Yecla, Kastilien und Somontano liegen: »Die Erntebedingungen waren ideal für die Weinentwicklung mit einer ausgewogenen Reife der Trauben. Die gesamte Ernte wurde während der Nacht durchgeführt, als die Temperaturen sehr niedrig waren, um das maximale Fruchtaroma und die Aromen zu erhalten und Oxidation zu vermeiden. Aus qualitativer Sicht haben wir den Jahrgang 2020 als sehr gut eingestuft.«

Fazit

Es ist sicher kein homogener Jahrgang geworden in Spanien. Dafür waren die Bedingungen in den einzelnen Landesteilen zu unterschiedlich. Mit der Qualität sind jedoch die meisten Winzer sehr zufrieden. Bei manchen sind es einfach weniger Mengen geworden, doch so ist es im Weinbau mit den immer wieder unterschiedlichen Jahrgängen. Wir jedenfalls freuen uns, die Weine zu probieren und sie Ihnen zu präsentieren!