Bioweine zwischen gut und günstig und herausragend und teuer
Wenn es ein Weinbauland gibt, in dem der biologische Weinbau groß und immer größer geschrieben wird, dann ist es der spanische. Schon seit vielen Jahren setzen immer mehr Winzer auf eine nachhaltige Bewirtschaftung ihrer Weinberge – die meisten mit, einige auch ohne ein amtliches Zertifikat. Mit rund 115.000 Hektar verfügt Spanien über mehr offiziell biologisch bewirtschaftete Weinberge als jedes andere Land. Der ökologische Weinbau ist längst aus der Nische in die Mitte der Gesellschaft gerückt. Wo es früher Vorbehalte gab, das Bioweine irgendwie anders schmecken würden und zudem teurer wären als konventionelle, weiß man es heute besser. Bioweine gibt es in gut und günstig, herausragend und teuer und allem, was dazwischen liegt. Sie werden im Schnitt von den bekannten Kritikern besser bewertet und das liegt auch daran, dass viele der besten Winzer des Landes voll auf biologischen und nachhaltigen Ausbau setzen. Es sind Betriebe wie Pingus von Peter Sisseck in Ribera del Duero, Recaredo im Cava-Gebiet, Rafael Palacios, Artadi in der Rioja oder auch die Familie Torres, der größte Bio-Erzeuger des Landes. Es sind also auch die Besten der Besten, denen im Laufe ihrer Arbeit immer bewusster geworden ist, dass Bio die Grundlage für den besseren Wein sein kann.
Was gehört eigentlich zum biologischen Weinbau?
Die wichtigste Bedingung für den biologischen Weinbau ist der Verzicht auf den Einsatz chemischer Dünge- und Spritzmittel. Stattdessen setzen Winzer mit natürlichen Mitteln für ein Gleichgewicht im Weinberg. Hilfreich bei dieser Art der Arbeit sind die klimatischen Bedingungen in Spanien: Das trockene, heiße Klima und die oft kargen Böden machen es vergleichsweise leicht, auf den Einsatz chemischer Mittel zu verzichten, da man wenig Probleme mit Echtem und Falschem Mehltau hat.