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Wein-Pairings zur Grillsaison

Zum Sommer gehört dieser verlockende Duft aus Gärten, von Terrassen oder im Park einfach dazu. Er verkündet mit feinen Rauchzeichen: Die Grillsaison hat begonnen. Noch mehr Genuss zum Grillgut stiftet der passende Wein. Angesichts der Auswahl von Fleisch und Gemüse, Fisch und Käse ist auch beim Wein Vielfalt angesagt.

Veröffentlicht am 15. Juli 2022

Grillen ist fester Bestandteil der sommerlichen Genusskultur. Kein Wunder, ist die Zubereitung von Leckereien auf dem heißen Rost längst nicht mehr nur Würstchen und Nackensteak vorbehalten. Der Spaß an der Outdoor-Zubereitung und der ganz besondere Geschmack der Röstaromen sind das eine. Das andere sind immer größere und komfortable Grills, die mit zusätzlichen Features wie Drehspieß und Sizzle Zone, Räuchereinsatz und Seitenbrenner auffahren – da schlägt eben nicht nur manches Männerherz höher.

Diesem gehobenen Grill-Standard gilt es bei der Weinauswahl Rechnung zu tragen. Denn es landen mittlerweile die unterschiedlichsten Zutaten auf dem Grill, was das Geschmacksspektrum einfach erweitert. Immer raffinierter werden auch die Beilagen, die selbst gemachten Marinaden und Dips, all die Soßen und Relishes. Nicht unerheblich, wenn es um die perfekte Weinbegleitung geht.

Grillwein gesucht: 3 Basics für alle Fälle

Bevor es zu den ersten Tipps geht, noch eine Aufmunterung: Es ist nie falsch, mal eine neue Grill-Wein-Kombination auszuprobieren. Also keine falsche Ehrfurcht und sich auch mal an scheinbar ungewöhnliche Pairings wagen. Wer folgende Regeln beherzigt, kann auf der Suche nach seinem Grillwein eigentlich nichts falsch machen.

1. Fett und Tannine – das passt!

Das ist der Klassiker am Grill: Zum ordentlichen Steak, das sich mit intensivem Fleischgeschmack, den Röstaromen und seinem Fett hervortut, braucht es Rotwein mit Schultern und einer Portion Tannin. Da sind Tintos aus Tempranillo, Garnacha und Monastrell, am besten mit etwas Holzreife versehen, in ihrem Element. Das Fett macht die Tannine weicher und bringt damit eher die Eleganz des Weins zum Tragen – trotz der Spareribs auf dem Teller.

2. Bei salzigen Noten – Weine mit Frucht

Eine ungewohnte Kombination, die die Weinfantasie anregt. Denn Frucht bedeutet, dass nicht nur Weißwein und Rosé, sondern sogar der Schaumwein auf die Bühne treten. Das Salz schmeichelt nämlich den Fruchtaromen im Wein, während die Fruchtnoten gleichzeitig das Salzige im Geschmack etwas abmildern. Da geht es zum Beispiel um gegrillten Fisch oder Pimientos de Padrón.

Doch ist ein wenig Fingerspitzengefühl dabei gefragt und Rebsorten mit moderatem Fruchtspiel sind zu bevorzugen. Erste Wahl sind ein nordspanischer Albariño oder ein Macabeo (Viura), der frisch und schlank im Stahltank ausgebaut wurde. Roséwein-Liebhaber greifen zu fruchtbetonten, aromatischen Rosés aus Tempranillo, Bobal oder Syrah. Aber auch ein Cava kommt hier zum Einsatz. Zwar trägt er dezentere Fruchtnoten als ein Stillwein bei, aber das macht seine feine Perlage allemal wett.

3. Scharf aufgepasst – nicht zu viel Alkohol

Das gilt für Fleisch und Wurst, für Gemüse und Geflügel: Wo zusätzlich Schärfe ins Spiel kommt, gehören eher leichte Weine ins Glas. Scharf gewürztes Grillgut oder pikante Soßen schmecken durch den Alkohol noch intensiver und das Ganze droht aus der Balance zu geraten. Ganz anders verhält es sich, wenn der Wein etwas Restsüße enthält. Also gern zu halbtrockenen Weißweinen und Rosados greifen und sogar einen Cava der Geschmacksrichtung Semi-Seco in Betracht ziehen. Passt nämlich auch bestens.

Grill-Gourmet vs. Outdoor-Macher

Tatsächlich breitet sich der Trend aus, ein regelrechtes Wein-Menü im Laufe des Grillabends zu reichen. Lange zusammensitzen, mit viel Zeit für die einzelnen Speisen und jeweils einen eigenen Wein dazu servieren. Eine wunderbare Idee, weil sie sowohl dem Grillen als auch dem Weingenuss die Aufmerksamkeit schenkt, die sie verdienen. Dies ist das eine angesagte Wein-Grill-Format – mutmaßlich mit großem Grillgerät und vielen Freunden zelebriert. Flasche für Flasche.

Doch beim Picknick im Grünen haben die Flaschen ausgedient. Zu schwer, zu zerbrechlich – und die Temperatur erst! Jetzt schlägt die Stunde der Allrounder und es ist Showtime für die Bag-in-Box. Der versteckte Weinschlauch im Karton ist im Außeneinsatz an Vorteilen nicht zu überbieten. Einfach und sicher zu transportieren, komplett zu entsorgen und vorab gut gekühlt mit seinen meist drei Litern eine Dauerlösung für den ganzen Abend.

Essen & Wein – ganz spanisch

Vielleicht nur eine Randbemerkung, aber ein guter Wein zum Grillgericht entspricht ganz der Art, wie Spanier Wein am liebsten genießen, nämlich zum Essen. Ob frischer Bobal Rosado oder Manzanilla zum Fisch, ob Reserva zum Carne Arrachera oder einem fruchtigen Joven zum Pollo a la Barbacoa – auch ein Blick in die Weinregion liefert daher Anregungen für das, was auf den Grill kommt. Und für einen guten Wein allemal.