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Spanischer Genuss in der Semana Santa

Ostern ist in Spanien ein Fest mit Traditionen. Und dazu gehören natürlich auch festliche Speisen und guter Wein!

Veröffentlicht am 25. März 2021

Im tief katholischen Spanien wird das Osterfest gleich eine ganze Woche lang begangen - die Semana Santa. Traditionen und Gebräuche spielen dabei eine ebenso große Rolle wie das gemeinsame Feiern, Kochen, Essen und der gute Wein! Dabei unterscheiden sich die Bräuche je nach Landesteil natürlich genauso wie die Spezialitäten.

Die wichtigsten Speisen der Fastenwoche

Der Karfreitag ist der Höhepunkt der Fastenzeit, und bevor diese mit dem Festmahl am Ostersonntag gebrochen wird, wollen wir Ihnen die beiden wichtigsten schmackhaften Gerichte der Karwoche vorstellen. Es ist Bacalao, die Zubereitung von Stockfisch, erzeugt aus getrocknetem eingesalzenem Kabeljau und in unzähligen Varianten angeboten. Hinzu kommen die üppig süßen Torrijas, die bei uns als Arme Ritter bezeichnet werden, und die tatsächlich eine ganz eigene Bedeutung besitzen.

Bacalao

Der Stockfisch ist wichtigster Bestandteil von vielen Gerichten auf der gesamten Iberischen Halbinsel. Ob an der Mittelmeerküste, in Galicien oder im benachbarten portugiesischen Vinho Verde: Überall findet man den getrockneten und gesalzenen Kabeljau in den Geschäften und auf den Wochenmärkten. Die Zubereitung ist vielfältig, sie reicht vom im Ofen gegarten bis zum gegrillten Fisch. Das Fantastische am Bacalao ist, dass er in den meisten Fällen mit Weißwein, Rosé und auch mit Rotwein harmoniert. Der Rotwein sollte dabei eher jung und frisch sein, nicht zu viel Tannin enthalten und nicht zu viel Holz gesehen haben; denn das Fisch-Eiweiß und das Tannin vertragen sich nicht. Wann Rotwein zu Fisch passt, entscheiden die Zutaten und vor allem die Zubereitungsart. Bei Rotwein sollte der Fisch kräftig und fleischig sein und vor allem durch die Zubereitungsart des Grillens rauchige Aromen und Röstaromen entwickeln. Gerade diese Röstaromen passen hervorragend zum Rotwein.

Torrijas

Die Armen Ritter waren früher ebenso ein Essen für arme Leute wie auch der Bacalao. Man aß sie in der Fastenzeit, weil sie einen hohen Sättigungswert besitzen. Torrijas sind Scheiben aus altbackenem Weißbrot, in Milch getaucht, in gequirltem Ei gewendet und goldbraun gebacken. Und da die meisten Spanier richtige Leckermäuler sind, runden sie das Ganze gerne mit etwas Zucker, Zimt, Honig und vor allem mit einem Schuss Süßwein ab. Die Süße verbindet sich dabei natürlich ganz hervorragend mit dem ausgebackenen Milchbrot, das ja selbst schon eine gewisse Süße besitzt. Dazu passen vor allem Dessertweine, die eher weich am Gaumen sind und nicht zu viel Säure besitzen. Sie mögen sich fragen, weshalb die Kirche solche Süßspeisen zur Karwoche akzeptiert hat. Nun, in gewisser Weise stellen die Torrijas das Leben und den Tod Jesu in der Heiligen Woche dar. Der altbackene, also gleichsam tote Brotlaib wird dem reinigenden Bad in der Milch und Eiern ausgesetzt. Das Frittieren mag an das Leiden erinnern, aber danach erfolgt die Auferstehung des Brotes als göttliche Süßspeise.

Am Ostersonntag wird gefeiert

Ganz anders präsentiert sich Spanien an Ostersonntag, dem Fest der Auferstehung Jesu. Nach der heiligen Messe werden die letzten Vorbereitungen getroffen, um am liebsten im großen Familienkreis das Festessen zu begehen. Der Klassiker an diesem Tag ist der Lammbraten, der meist al ajillo, also mit viel Knoblauch verzehrt wird. Manche Küstenbewohner zieht es aber auch zum Strand, wo dann Lammkoteletts gegrillt werden und gekühlter Rosado gereicht wird. Auf Mallorca ist es üblich, sich am Ostermontag zum großen Picknick irgendwo auf der Insel zu treffen und dort die heimischen Spezialitäten und Weine zu genießen. Was dabei niemals vergessen wird, ist übrigens die Mona de pascua, ein Hefekranz, in dem ein oder mehrere Eier samt Schale eingebacken sind. Der Kranz ist die Belohnung für die Entbehrungen der Fastenzeit. Wer ein hart gekochtes Ei ergattert hat, schlägt es am Kopf seines Nachbarn auf …

Fazit

Es ist Tradition in katholischen Regionen, dass dort, wo viel gebetet und gefastet wird, auch viel gefeiert und geschlemmt wird. So ist es auch in Spanien, wo man sich schon in der Fastenzeit so manche Leckerei gönnt und am Ostersonntag ordentlich die Korken knallen lässt. Und seien wir ehrlich: Das Leben so zu genießen kann nichts Schlechtes sein!

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