Bodegas Marqués de Murrieta wurde von Luciano Francisco Ramón de Murrieta gegründet, der 1822 in Peru das Licht der Welt erblickte. Sein Leben in Südamerika war allerdings nur von kurzer Dauer, denn im Jahr 1824 wurde Peru unabhängig, und die spanische Familie Murrieta begann ein neues Leben in London. Hier verbrachte Luciano viel Zeit mit seinem Onkel General Rivero de Murrieta, ein stadtbekannter Bankier und Lebemann, der ihn in die Welt der feinen Weine einführte. Nach einer Zwischenstation in der spanischen Armee, die ihn längere Zeit nach Spanien brachte, reifte sein Entschluss, in das Weingeschäft einzusteigen.
Der Einstieg ins Weingeschäft
Luciano kannte den Wein-Durst der Briten und er wusste über das große Weinbau-Potenzial Spaniens Bescheid. Doch zuerst ging er in die Lehre und verbrachte vier Jahre in Bordeaux, um sich alle Finessen der Weinbereitung anzueignen. Darauf folgten vier weitere Studienjahre bei verschiedenen Weingütern in der Rioja. Mit einem regelrechten Clou gelang es dann Luciano in das Weingeschäft einzusteigen. Er produzierte auf eigene Faust 100 Fässer und verschiffte diese nach Mexiko und Kuba. Und obwohl die Hälfte dieser Fässer dem Meer zum Opfer fielen, konnte er den Rest so gewinnbringend verkaufen, dass der Erlös aus dieser Aktion, den Grundstock für den Erwerb seines eigenen Weingutes bildete.
Im Jahre 1878 war es denn endlich soweit. Luciano kaufte Rebflächen in Ygay, nicht weit von Logroño. Seine Bodega war sofort ein riesiger Erfolg. Besonders die damals bahnbrechenden Erneuerungen und der große Export-Erfolg brachten ihm schließlich den Titel "Marquesado de Murrieta" ein, die ihm von König Amadeo I verliehen wurde. Bis zum Jahre 1911 leitete Luciano das Weingut. Nach seinem Tod wurde es bis 1977 von seinem Neffen Julián de Olivares weitergeführt.
Innovation und Dynamik
Nach einer unsicheren Zeit begann 1983 eine neue Ära. Die Bodega wird von Vicente Cebrián Sagarriga, Graf von Creixell übernommen, der es in puncto Innovation und Dynamik ganz sicher mit dem Gründungsvater aufnehmen konnte. Leider kam der Graf 1996 bei einem tragischen Unfall ums Leben, doch glücklicherweise entschieden sich seine Kinder Vicente und Christina Dalmau Cebrián-Sagarriga das Ruder in die Hand zu nehmen. Heute gehört Marqués de Murrieta zu den emblematischsten Weingütern Spaniens und viele ihrer Weine sind Legende. Durch die Verpflichtung einer der besten Önologinnen Spaniens, María Vargas, ist gerade in den letzten Jahren nochmals ein enormer Qualitätssprung nach vorne gemacht worden. Neben dem Allzeit-Klassiker Castillo de Ygay, ist es vor allem der immer besser werdende Dalmau, der Weintrinker wie Weinkritiker mehr und mehr in den Bann schlägt. Aber auch die Reserva ist so gut wie lange nicht mehr und der weiße Capellanía gehört ohne Frage zu den besten und originellsten Barrique-Weinen der Rioja.