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Im Trend: Naturweine, Pet Nat und Orange Wine

Der Naturwein Trend scheint unaufhaltsam, in vielen Bars der Metropolen werden die Weine mit steigender Tendenz nachgefragt, aber was ist eigentlich ein Naturwein und was erwartet Sie, wenn Sie einen Naturwein im Glas haben?

Veröffentlicht am 26. April 2023

Die Bezeichnung "Naturwein" ist nicht gesetzlich geschützt oder geregelt, deshalb sind die Weine oft Gegenstand kontroverser Diskussionen. Dennoch sind sich die Hersteller von Naturweinen einig über bestimmte Vorgehensweisen, meistens beginnen sie bereits im Weinberg. So verzichtet man bewusst auf den Einsatz chemischer Düngemittel sowie die Verwendung von Pestiziden und Insektiziden. Der Weinanbau nach ökologischen und oft auch nach biologisch-dynamischen Richtlinien ist meistens selbsterklärend aber kein Muss. Für das Lesegut ist ein Boden, der frei von Krankheiten ist, unerlässlich. Eine sorgfältige Handlese und Auslese der Trauben ist dabei ebenso hilfreich, um schlechtes Lesegut erst gar nicht in den Keller gelangen zu lassen.

Sehr gutes Lesegut ist oft Voraussetzung für die Herstellung von Naturweinen.

Die gleiche Gewissenhaftigkeit setzt sich im Keller fort. Man setzt auf Spontanvergärung mit autochthonen Hefen, also Hefen, die im Weinberg und Keller natürlich vorkommen. Diese Hefen arbeiten weniger berechenbar als die Reinzuchthefen – und letztendlich bilden sich dadurch die Aromen unvorhersehbarer aus. Deshalb gibt es auch keine Kontinuität in den verschiedenen Jahrgängen. Naturweine unterscheiden sich geschmacklich zudem von den Weinen, die mit Reinzuchthefen hergestellt werden. Sie sind etwas wilder, oft erdiger und besitzen eine bemerkenswerte Spannung.

Darüber hinaus scheinen sie nicht in klaren Farben im Glas, sondern haben eine natürliche Trübung, die auf den Verzicht von Filtration und Schönung zurückzuführen ist. Auch der Zusatz von Schwefel zur Stabilisierung wird weitgehend vermieden, dennoch ist es erstaunlich, wie gut manche Naturweine altern können. Die Weine sind solo oder auch zu gehaltvollen Speisen ein Genuss. Sie passen gut zu herzhaften Tartes und Quiches, die gern auch vegetarisch sein können. Jedenfalls kann man sich auf eine spannende Paarung freuen.

Ein Merkmal von Naturweinen ist die natürliche Trübung.

Orange Wines werden häufig im Zusammenhang mit Naturweinen genannt, doch was ist eigentlich ein Orange Wine?

Orange Wine (oder auch Orange Wein) ist ein maischevergorener Weißwein, das heißt, dass er wie Rotwein mit den Traubenschalen vergoren wurde. Da sich in den Schalen die Tannine und Farbpigmente befinden, werden sie in diesem Prozess rausgelöst und ergeben unterschiedliche Farbschattierungen von einem kräftigen Gelb über Orange bis hin zu Ockertönen. Orange Weine müssen übrigens nicht aus biologischem Anbau stammen.

Auch das Bouquet und der Geschmack von Orange Weinen ist deutlich anders als der von Weißweinen. Durch die Tannine erinnern die Weine eher an Rotweine und sind in der Regel rauer und ursprünglicher mit erdigen und pflanzlichen Aromen. Mit ihrem ausdrucksvollen Stil passen sie gut zu gebratenem Fisch.

In den Schalen der Trauben befinden sich die Tannine und Pigmente, die dem Orange Wine seine Farbe geben.

Die Farbschattierungen reichen von Gelb bis zu einem dunklen Orange.

Und dann gibt es noch Pet Nat Weine, die eine Abkürzung für Pétillant Naturel sind.

Pétillant Naturel heißt „natürlich prickelnd“ und so sind es Perlweine, denen keine Kohlensäure von außen zugesetzt wurde, sondern die durch ihr selbst erzeugtes CO₂ schäumen. Beim Pet Nat wird der halbfertig vergorene Most mit samt der Hefen auf die Flasche gefüllt und luftdicht abgeschlossen. Die Gärung geht in der Flasche weiter und das CO₂ wird im Wein gebunden. Sobald der Most in der Flasche ist, kann er nicht mehr beeinflusst werden, also Schönung, Filtration, Schwefelung und die Zugabe einer Dosage sind nicht möglich. Der Zuckergehalt im Wein spielt eine große Rolle und trägt zum Gelingen des Perlweins bei. Ein Zuviel kann die Flasche explodieren lassen, ein Zuwenig (weniger als 10g pro Liter) lässt kaum genügend Kohlensäure entstehen. Eine wichtige Voraussetzung für einen gelungenen Pet Nat ist, dass bereits im Weinberg sorgfältig gearbeitet wird. Die Weinbeeren müssen qualitativ einwandfrei sein. Verschlossen wird der Perlwein mit einem Kronkorken, da dieser dem Druck besser standhält als der übliche Sektkorken mit Agraffe.

Jeder Pet Nat ist einzigartig und auch bei der gleichen Abfüllung kann der Inhalt der unterschiedlichen Flaschen unterschiedlich schmecken. Da der Pet Nat in der Regel durchgegoren ist, ist er auch extrem trocken.

Fazit

Ob nun Naturweine, Orange Weine oder Pet Nat: Jeder dieser Weine besitzt einen eigenen individuellen Charakter und stellt auf jeden Fall eine Bereicherung der Weinwelt dar. Das Probieren lohnt sich!